Bau eines frühmittelalterlichen Einbaums

Der Bau eines Einbaums

Im Jahr 2008 hatten wir im Sommer die etwas überhebliche Idee einen Einbaum zu bauen. Wir informierten uns über das Vorgehen und eventuelle Schwierigkeiten, bis wir schließlich doch nach einem passenden Baum suchten. Erfolg hatten wir bei einem Bekannten bei dessen Fischweiher eine große Pappel aus Wasserschutzgründen gefällt werden musste. Sie wurde am 17.01.2009 gefällt und der 7,5m lange untere Teil des Stammes Ende Januar nach anfänglichen Problemen zu dem Ort transportiert, an dem er noch heute bearbeitet wird. Bis zum Frühjahr 2010 arbeiteten wir zu zweit, ein bis zwei mal pro Woche, je 2-4 Stunden am Einbaum, wobei wir auf elektrische oder motorisierte Hilfsmittel (Kettensäge etc.) verzichteten. Lediglich das Licht das wir in den Wintermonaten am Abend brauchten war elektrisch betrieben. 

In der folgenden Zeit bearbeiteten wir unser Boot dann zu dritt. Ab August 2010 bis in den Winter wurde der Baum nahezu nicht bearbeitet, da zwei von uns Dreien wegen Weiterbildungen die Gegend verlassen mussten. Beginnend in den Weihnachtsferien nahmen wir die Arbeit wieder auf und versuchen jetzt an dem ein oder anderen Wochenende am Baum weiterzuarbeiten um unserem Ziel, der Erstwasserung im Laufe des Frühjahrs/Sommers, näherzukommen.

Bei der Bearbeitung des Baumes gingen wir wie folgt vor:
Als erstes befreiten wir den Stamm von Rinde und arbeiteten dann durch das Einhacken von Schlitzen und das Herausbrechen der so entstandenen Elemente eine ebene Fläche heraus. Diese Fläche sollte der Boden werden. Nach dem Drehen verfuhren wir auf der Oberseite ebenso und fingen dann an, mit Hohldechseln in die Tiefe zu arbeiten. Parallel arbeiteten wir im hinteren Bereich die Bordwände gerade, da dort der Baum ohnehin sehr breit war und nicht die volle Breite und die Krümmung ausgenutzt werden mussten. Momentan beschäftigt uns das schlanker machen der Bordwände und der Feinschliff im Inneren.

Vielen Dank an dieser Stelle an alle die uns beim Fällen, Transport und beim Zurechtrücken des Baumes geholfen haben und vor allem an Wulf Hein von archaeo-technik.de für das geduldige Beantworten unserer Fragen. 

 

kleines Update:

Aufgrund weiterer beruflich bedingter Zerstreuung unserer Gruppe, haben wir die Arbeiten am Einbaum fast vollständig eingestellt und hoffen auf ein etwas produktiveres 2012

weiteres Update:

Ein wenig weiter sind wir Ende 2014 schon. In ein bis zwei Wochenenden Arbeit könnte unser Projekt beendet werden und wir in See stechen. Dies wollen wir 2015 endgültig schaffen.